Um 900n.Chr. |
wurde das Kap Kolonna sukzessive verlassen und über die Jahrhunderte verfiel die einstige Siedlung. Von den einst großen Bauwerken sahen Reisende, Künstler und Gelehrte im 18. und 19. Jhd. nur noch zwei Opisthodomsäulen und ein Stück des Gebälks des zentralen Apollontempels. Seit dem 2. Viertel des 19.Jhs. ist nur mehr ein Säulenstumpen in situ erhalten. |
1811 |
wurden unter C.R. Cockerell nach den erfolgreichen Arbeiten im Aphaia-Heiligtum erstmals Grabungen am Kap Kolonna durchgeführt, die jedoch nach wenigen Tagen wieder eingestellt wurden. |
1829 |
kam es für den Neubau des Hafens zur Abtragung eines großen Teiles des Fundaments des Apollontempels, das im Zuge der Expèdition de Morèe dokumentiert wurde. |
1878 |
sind Untersuchungen von A. Furtwängler und G. Loeschcke belegt. |
1894 |
kam es wiederum zu archäologischen Grabungen. Die Untersuchungen des griechischen Archäologen V. Stais fanden östlich des Tempels statt, wobei unter archaischen Strukturen mittelbronzezeitliche Häuser und eine große Mauer im Osten ans Licht kamen. |
1903–07 |
nahm A. Furtwängler die Grabungen in Kolonna für vier Kampagnen vermutlich im Bereich des Apollontempels und der Westspitze wieder auf. |
1924–41 |
folgten im Auftrag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften neuerlich archäologische Untersuchungen unter G. Welter und P. Wolters. Die mit Unterbrechungen 18 Jahre andauernden Forschungen hatten zum Ziel die vielen vorangegangenen Einzelgrabungen zu einem einheitlichen Gesamtbild zusammenzuführen. Sie konzentrierten sich in erster Linie auf die prähistorische Siedlung westlich und östlich des Tempels sowie auf die Befestigungsanlage. |
1966 |
beginnt H. Walter, vorerst noch im Auftrag der Bayerischen Akademie später als Professor am Institut für Klassische Archäologie der Universität Salzburg mit neuen Forschungen in Ägina Kolonna. Die archäologischen Grabungen der folgenden Jahre finden v.a. im Bereich der Befestigungsmauer statt. Ab 1977 dehnt H. Walter das Untersuchungsgebiet auch nach Osten und nach Süden aus. |
1993–2010 |
werden die Arbeiten unter F. Felten und S. Hiller (Institut für Klassische Archäologie der Universität Salzburg) wieder aufgenommen. Von 1993 bis 2001 werden detaillierte Nachforschungen im Bereich der sog. prähistorischen Innenstadt westlich des Tempels durchgeführt. Von 2002 bis 2010 leitet F. Felten Untersuchungen im Bereich des Westkomplexes (mit C. Reinhold) und am sog. Südhügel/Q-Sektor im Rahmen des Sonderforschungsprojekts SCIEM 2000 (mit W. Gauss und R. Smetana; FWF Österreich). |
2011–2014
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folgten unter der Leitung von K. Sporn (FB Altertumswissenschaften/ Klassische und Frühägäische Archäologie, Universität Salzburg) neuerliche Untersuchungen der bereits in den 80er Jahren des 20.Jhs. freigelegten prähistorischen Vorstädte im Rahmen des Projektes "Mapping Aegina Kolonna". Das Projekt umfaßte eine deatilierte Dokumentation, Bauanalyse und Schadenskartierung der vorhandenen Strukturen in den Ostvorstädten sowie Detailuntersuchungen zum sog. Töpferhaus (Haus 7 in der Inneren Vorstadt). Weiters erfolgten Luftbildaufnahmen (2012), die Erstellung eines georefernzierten Gesamtplanes des Grabungsgeländes (2011-2014) und geophysikalische Untersuchungen in den bisher ungegrabenen Flächen am Kap Kolonna (2012–2013). |
2014-2018 | wurden unter W. Wohlmayr (FB Altertumswissenschaften/ Klassische und Frühägäische Archäologie, Universität Salzburg) die Feldforschungen im Bereich der frühmykenischen Siedlung in der Äußeren Vorstadt sowie die Studien zur frühmykenischen Keramik fortgesetzt. |
2019 | übernimmt L. Berger (FB Altertumswissenschaften/ Klassische und Frühägäische Archäologie, Universität Salzburg) nach dem plötzlichen Ableben von W. Wohlmayr interimistisch die Grabungsleitung und setzt die Feldforschungen zur Besiedlung Aegina Kolonnas in frühmykenischer Zeit fort. |
seit 2020 | liegt der Forschungsschwerpunkt unter der Leitung von A. Sokolicek (FB Altertumswissenschaften/ Klassische und Frühägäische Archäologie, Universität Salzburg) auf der Neuuntersuchung der Siedlung am Kap Kolonna in mykenischer und in byzantinischer Zeit. Die Grabungen konzentrieren sich auf den Nordosten Kolonnas mit den monumentalen Befestigungsanlagen und den angrenzenden Siedlungsbefunden. |